Hoffnung für Waisenkinder
Sri Lanka leidet noch immer unter Tsunami-Folgen und dem Bürgerkrieg
Von Sivappirathipa Sivapatham, 17 Jahre, Tannenbusch-Gymnasium Bonn, Leistungskurs Sozialwissenschaften/Wirtschaft 12
Nach der verheerenden Tsunamikatastrophe im Dezember 2004 im Indischen Ozean und den seit sechsundzwanzig Jahren anhaltenden Bürgerkrieg zwischen Tamilen und Singalesen auf Sri Lanka, haben viele Menschen ihre Angehörigen verloren. Auch der Friedensvertrag aus dem Jahr 2001 linderte nicht die Situation. Im Gegenteil, es starben weiterhin Hunderte von Menschen. Dabei hinterließen viele Verstorbene ihre Kinder, die ohne Perspektive dastanden und auch keine Hoffnung mehr hatten.So zeigte ein Gespräch mit einem 12-Jährigen der durch den Tsunami seine Familie verlor, dass er keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht. Während des Gespräches sagte er, dass er immer noch das Bild vor Augen hatte, wie seine Eltern von der Flut mitgerissen wurden. Er selbst konnte sich jedoch noch rechtzeitig auf einem Baum retten. "Ich hatte echt Angst, was aus meinem Leben werden sollte, jeden Tag hatte ich aufs neue gehofft etwas Essen zu finden".Es wurde deutlich, dass er sein traumatisches Erlebnis noch nicht verarbeitet hatte. Dieses Schicksal teilen viele Kinder in Sri Lanka. Um ihre Erlebnisse besser verarbeiten und ihnen eine bessere Zukunft und Bildung bieten zu können, haben einige im Ausland ansässige Hilfsorganisationen Projekte, wie Waisenhäuser eingerichtet. Eines der Waisenhäuser ist das "Happy Home" in Kotagala, nordwestlich von Colombo, das eine Aufnahmekapazität von zwanzig Kindern hat und von fünf Mitarbeitern betreut wird. Happy Home wurde vergangenes Jahr im November mit sieben Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren eröffnet. Es wurde durch Spenden von Kirchenmitgliedern der Voice of Peace Missionary Church, Freunden und Verwandten finanziert. Zurzeit werden noch weitere Kinder erwartet, die jedoch derzeit wegen des Krieges nicht nach Kotagala gelangen können. Eines der sieben Kinder, die derzeitig dort leben, wurde von seiner Großmutter "abgegeben", da sie ihn aus finanziellen Gründen nicht mehr versorgen konnte. Seine damals 18-jährige Mutter ist bei der Geburt gestorben. Um weiteren Kindern die Chance einer Aufnahme zu ermöglichen, werden derzeit Sponsoren gesucht, die dabei helfen können, die Aufnahmekapazität zu erhöhen.
(Quelle: FR vom 07.02.2007)
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