
12.05.2009 / Ausland / Seite 2Inhalt
Blutbad durch Artilleriebeschuß
Etwa tausend Tote nach zweiter srilankischer Angriffswelle auf Tamilengebiet
Als »Blutbad« verurteilten am Montag Beobachter der Vereinten Nationen in Sri Lanka den Tod von Hunderten Menschen. Die Angriffe der srilankischen Armee hätten auch etwa hundert Kindern das Leben gekostet. Man habe schon lange vor einer derartigen Eskalation gewarnt, sagte UN-Sprecher Gordon Weiss am Montag. Jetzt sei »dieses Blutbad eine Realität geworden«.
Bei einer ersten Angriffswelle durch Artilleriefeuer der Armee Colombos in der Nacht zum Sonntag waren mindestens 378 Menschen getötet worden. Eine zweite Attacke erfolgte am Sonntag abend. Insgesamt seien bis zu 1000 Zivilpersonen im Kriegsgebiet nach Angaben eines Arztes bei den Angriffen am Wochenende ums Leben gekommen. Allein 430 Menschen seien tot ins Krankenhaus gebracht worden oder dort ihren Verletzungen erlegen, sagte der Mediziner V. Shanmugarajah am Montag. Viele seien aber fern der Klinik gestorben, die Zahl der Toten liege deshalb weit höher. In der Nähe des Krankenhauses hätten Freiwillige Massengräber ausgehoben, in denen jeweils 50 bis 60 Leichen beigesetzt worden seien.
Gestützt auf Berichte von Augenzeugen gehe er von rund 1000 Toten aus, sagte Shanmugarajah, der in dem umkämpften Gebiet im Norden der Insel arbeitet. Mehr als 1300 Verletzte seien zur Behandlung ins Krankenhaus gekommen. Wegen fehlender Ärzte und Pfleger hätten viele von ihnen bis zum Montag morgen nicht behandelt werden können. »Die Todesrate im Krankenhaus steigt, aber wir sind hilflos«, sagte Shanmugarajah.
Mehrere Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, riefen das größte Geberland Japan auf, die Vereinten Nationen zum Handeln zu drängen. Der Sicherheitsrat müsse sich umgehend mit dem Konflikt befassen und entsprechende Schritte unternehmen, forderten die Organisationen. Im Kampfgebiet leben schätzungsweise 50000 tamilische Flüchtlinge. Nach UN-Angaben wurden bei der Offensive gegen die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) allein in den ersten drei Monaten des Jahres fast 6500 Zivilpersonen getötet.
Unterdessen erklärte die Hilfsorganisation Malteser International am Montag in Köln, daß die hygienischen Zustände auch in den überfüllten Flüchtlingslagern außerhalb des umkämpften Gebiets katastrophal seien und dringend verbessert werden müßten.
(AFP/AP/jW)
Bei einer ersten Angriffswelle durch Artilleriefeuer der Armee Colombos in der Nacht zum Sonntag waren mindestens 378 Menschen getötet worden. Eine zweite Attacke erfolgte am Sonntag abend. Insgesamt seien bis zu 1000 Zivilpersonen im Kriegsgebiet nach Angaben eines Arztes bei den Angriffen am Wochenende ums Leben gekommen. Allein 430 Menschen seien tot ins Krankenhaus gebracht worden oder dort ihren Verletzungen erlegen, sagte der Mediziner V. Shanmugarajah am Montag. Viele seien aber fern der Klinik gestorben, die Zahl der Toten liege deshalb weit höher. In der Nähe des Krankenhauses hätten Freiwillige Massengräber ausgehoben, in denen jeweils 50 bis 60 Leichen beigesetzt worden seien.
Gestützt auf Berichte von Augenzeugen gehe er von rund 1000 Toten aus, sagte Shanmugarajah, der in dem umkämpften Gebiet im Norden der Insel arbeitet. Mehr als 1300 Verletzte seien zur Behandlung ins Krankenhaus gekommen. Wegen fehlender Ärzte und Pfleger hätten viele von ihnen bis zum Montag morgen nicht behandelt werden können. »Die Todesrate im Krankenhaus steigt, aber wir sind hilflos«, sagte Shanmugarajah.
Mehrere Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, riefen das größte Geberland Japan auf, die Vereinten Nationen zum Handeln zu drängen. Der Sicherheitsrat müsse sich umgehend mit dem Konflikt befassen und entsprechende Schritte unternehmen, forderten die Organisationen. Im Kampfgebiet leben schätzungsweise 50000 tamilische Flüchtlinge. Nach UN-Angaben wurden bei der Offensive gegen die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) allein in den ersten drei Monaten des Jahres fast 6500 Zivilpersonen getötet.
Unterdessen erklärte die Hilfsorganisation Malteser International am Montag in Köln, daß die hygienischen Zustände auch in den überfüllten Flüchtlingslagern außerhalb des umkämpften Gebiets katastrophal seien und dringend verbessert werden müßten.
(AFP/AP/jW)
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