Wednesday, May 13, 2009


Krieg zwischen Armee Sri Lankas und Tamilenrebellen

Einziges Krankenhaus im Kampfgebiet angegriffen

Großansicht des Bildes Ein von einer den LTTE-Rebellen nahestehenden Organisation veröffentlichtes Bild vom Angriff auf ein Krankenhaus (Foto: REUTERS) [ Nach Angaben einer den Rebellen nahestehenden Gruppe zeigt dieses Bild im Hintergrund Rauchwolken von dem Angriff auf das Krankenhaus.)


In Sri Lanka sind bei einem Artillerieangriff auf das einzige noch arbeitende Krankenhaus im Bürgerkriegsgebiet mindestens 45 Zivilisten getötet worden.

Mehr als 50 weitere seien verwundet worden, darunter bereits teils schwer verletzte Kranke, sagte der ranghöchste örtliche Vertreter der Gesundheitsbehörden. Die Zahl der Todesopfer werde vermutlich noch steigen. Der Beschuss habe mehrere Stunden angedauert, sagte der Mediziner Thurairaja Varatharajah. Zwei weitere Krankenhausmitarbeiter bestätigten den Angriff.

Die Tamilenrebellen der Organisation Tamil Eelam (LTTE) machten die Armee für den Angriff verantwortlich. Bei den meisten der Opfer handele es sich um Menschen, die am Wochenende nach einem Angriff der Regierung eingeliefert worden seien, teilte LTTE-Sprecher S. Puleedevan mit. Demnach wurde das Krankenhaus in Mullivaikal von Artilleriegeschossen getroffen. Die Streitkräfte wiesen die Anschuldigung jedoch zurück.

Verletzte Zivilisten (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Verletzte Zivilisten warten vor einer Krankenstation im Rebellengebiet. ]


Am Wochenende waren nach Angaben eines Arztes bei Artillerieangriffen im Kriegsgebiet bis zu 1.000 Zivilpersonen Opfer der Kämpfe in dem Gebiet. Darunter waren nach Krankenhausangaben mindestens 106 Kinder. Die Vereinten Nationen sprachen von einem "Blutbad".

Armee rückt weiter vor

Inzwischen teilte die Armee mit, sie sei weiter ins Rebellengebiet vorgedrungen. Erstmals rückten die Regierungstruppen demnach in einen bisher als "sichere Zone" ausgewiesenen Landstrich vor. Militärsprecher Udaya Nanayakkara sagte, die Truppen seien bei dem Vorstoß auf heftigen Widerstand der LTTE gestoßen und hätten mindestens 35 Rebellen getötet. Nach Aussage des Verteidigungsministerium verfolgen die Streitkräfte das Ziel, Zivilisten aus der Gewalt der Aufständischen zu befreien.

Die Armee hat die Rebellen der LTTE auf ein Gebiet von wenigen Quadratkilometern im Nordosten der Insel zurückgedrängt. Tausende Zivilisten sind in dem Gebiet eingeschlossen, mehr als 116.000 sind aus der Region geflüchtet. Beide Seiten werfen sich Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung vor.

Warnrufe aus New York

In New York riefen die Außenminister von Großbritannien, Frankreich und Österreich zu einem Ende des Blutvergießens in Sri Lanka auf. "Warten wir alle auf das Ende des Bombardements, auf das Ende jeglichen Lebens in dieser Belagerungsregion?" fragte der französische Außenminister Bernard Kouchner. Besorgt äußerte sich auch der russische Außenminister Sergej Lawrow. Russland und China betrachten den Konflikt jedoch als innere Angelegenheit Sri Lankas.

Karte der Norden von Sri Lanka

http://www.tagesschau.de/ausland/srilanka248.html

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